23. Juli 2025


Erwartungen => Enttäuschungen


Wenn wir das Wort Erwartung auseinandernehmen, erkennen wir sofort, dass das Wort «Warten» dahintersteckt. Ja, bei jeglichen Erwartungen, warten wir auf ein mögliches Ereignis, auf eine mögliche Geste von jemanden oder wir warten auf bessere Zeiten. Wenn wir z.B. eine schlechte Zeit durchmachen, und das macht man, während dem Leben auch Mal durch, dann hoffen wir, dass irgendwann eine bessere Zeit eintrifft. Das können wir jedoch nicht wissen und deswegen rate ich von der Erwartung ab.

Wünsche, Hoffnungen, Erwartungen diese Wörter widerspiegeln sich täglich in Geschichten von Menschen.  

Die Erwartung bzw. das Warten mündet oft in Enttäuschung.

Ich höre jeden Tag irgendwelche Situationen, wo gewisse Dinge erwartet werden. Manchmal privat, während der Arbeit, unter Freunden. Ja, ich würde sagen, dass die Erwartung, die Hoffnung und sämtliche Wünsche uns vielleicht, möglicherweise am Strang halten. Die Motivation wird dadurch aktiv gehalten. An sich ist das nichts Schlechtes, aber wir können auch aktiv an was Arbeiten oder was Kreieren, ohne diese Erwartungen zu haben, dass es dann auch wirklich so eintrifft, wie man es sich vorstellt. Oder? Klar, das Wunschergebnis, dass wir «möglicherweise» erreichen könnten, sich das vorzustellen, ist sicherlich schön und befriedigend. Leider können wir es aber nicht wissen, ob es dann auch wirklich so kommt.

Es ist eine Motivation, um weiterzumachen und trotzdem, wir werden immer wieder enttäuscht, weil unser Verstand sich sämtliche Szenarien vorstellt. Unser Verstand versucht uns, mit diesen Erwartungen, Wünsche und Hoffnungen in die Irre zu treiben.

Denn wenn man richtig hinschaut, kommt es oftmals anders, als man gedacht hat. Mal besser, mal schlechter.

Einige Male, kommt es vielleicht auch genauso, wie man sich das vorgestellt hat, ich möchte das nicht abstreiten. Jedoch, jedes Mal, wenn wir diese Gedanken haben, egal in welcher Situation, obwohl wir das Ergebnis einschätzen können, aber nicht zu 100% wissen können, wird es denn wirklich so kommen, ist Drama und eben Enttäuschung vorprogrammiert.

Ich bin der Meinung, dass man sämtliche Erwartungen absetzen sollte. Und ich spreche von Erwartungen an sich selbst, aber auch Erwartungen gegenüber 3. Personen.

Enttäuschungen fördern nur die negativen Emotionen und somit Traurigkeit, eventuell Wut, sich gekränkt fühlen und Lustlosigkeit sämtliche Energie weiterhin zu investieren.

Kann man dies überhaupt lernen, keine Erwartungen zu hegen? Ich würde sagen, dass es sicherlich seine Zeit, um das umzusetzen, braucht, aber ich bin der Überzeugung, dass man sämtliche Erwartungen, mit Übungen lernen kann abzusetzen.

Wie?

Achtsamkeitsübungen, Meditation, die Natur bewusst wahrnehmen. Kurz gesagt: Den jetzigen Moment leben.

Was bringt es?

Es bringt sehr viel, weil man dann eben im jetzigen Augenblick lebt. Nicht in der Vergangenheit und nicht in der Zukunft, sondern im JETZT.

Sobald wir an die Zukunft denken, fängt unser Hirn an zu Fantasieren «Was, wenn?»

Wenn wir an die Vergangenheit denken, dann haben wir eventuell Schuldgefühle oder den Gedanken «Hätte ich doch», «Wäre ich doch diesen Weg gegangen» oder «Wieso habe ich das getan oder nicht getan?»

Ich habe mich in letzter Zeit sehr mit diesem Thema auseinandergesetzt und je länger wie mehr, bin ich der Meinung, dass man eben im aktuellen Moment leben sollte und die Planung von Dinge, so gut es geht, im jetzigen Augenblick entscheiden sollte.

Ein gutes Sprichwort dafür, was ich sehr mag:

«Carpe Diem – Geniesse den Moment/Tag» vom römischen Dichter Horz

Es hat auch viel mit Kontrolle zu tun. Kontrolle über die Dinge zu haben, verleiht unserem Verstand eine Art «Macht». Der Verstand, also das EGO, ist dann überzeugt, alles unter Kontrolle zu haben. Wenn dann jedoch irgendwas anders eintrifft, als erwartet, ja dann, wird das Drama aktiviert.

Spannend ist, dass man mit der Zeit und vielleicht auch durch Erfahrungen oder Übungen, sämtliche Erwartungen ganz oder grösstenteils nicht mehr hat.

Durch das spirituelle Erwachen, für die, die das durchgemacht haben oder am Durchmachen sind, wird es ganz bestimmt zum Absetzen dieser Erwartungen oder Hoffnungen kommen, weil wenn man spirituell erwacht, man möglichst im jetzigen Moment lebt. Man braucht dann den Verstand für praktische Sachen, wie Termine vereinbaren oder man kann auch im JETZT eine Reise buchen, aber den Rest würde ich behaupten, kann man gut im jetzigen Moment entscheiden und nicht gross in die Zukunft planen.

Falls du meinen Beitrag bis hierher gelesen hast, dann stelle dir doch einfach Mal die Frage: Hege ich sämtliche Erwartungen an Menschen oder an mich selbst? Wie gehe ich damit um und macht es mich immer glücklich, diese Erwartungen zu haben oder kommt es auch vor, dass ich dann enttäuscht bin, wenn es doch anders kommt, als ich mir vorgestellt habe?

Vergiss bitte nicht: Erwartung mündet in Enttäuschung

Die Lösung: Carpe Diem ;-)

Herzlich

Antonella